Ambulante Hospizbewegung
Dülmen e.V.

Diese Fotos zeigen unsere aktiven Ehrenamtlichen bei verschiedenen Veranstaltungen und Seminaren im Laufe der Vereinsgeschichte. 
Zu den Anlässen konnte unsere Gruppe nicht immer vollzählig zugegen sein.

Gedenken

„Wir trauern um unsere verstorbenen Mitarbeiter“

Hildegard Wilkes † 

Durch die unheilbare Muskelerkrankung meines ältesten Sohnes habe ich mich schon sehr früh und intensiv mit dem Thema "Sterben und Tod" auseinandergesetzt. Die persönliche Erfahrung mit der Krankheit brachte mich oft an den Rand der Erschöpfung und der Verzweiflung. Nach einer langen Zeit des Abstandes erfüllte mich eine tiefe Befriedigung über die geleistete Betreuung und die Erfahrung des Todes in nächster Nähe. Der Tod hatte seinen großen Schrecken verloren. Ich spürte die Bereitschaft und den Wunsch, in der Hospizbewegung mitzuarbeiten.
Durch die Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen über den Tod hinaus, möchte ich den Betroffenen Kraft und Zuversicht vermitteln. In der Hospizbewegung sehe ich die Möglichkeit, Menschen in ihren schwierigsten Lebenssituationen beizustehen. 

Wir trauern um unser langjähriges Mitglied und die zweite Vorsitzende, Frau Hildegard Wilkes, die am 15. Mai 2020 verstorben ist. 

Hildegard Wilkes hat über mehr als 20 Jahre die Arbeit der Ambulanten Hospizbewegung entscheidend geprägt. Sie hat viele Menschen in der letzten Lebensphase begleitet und die Familien der Sterbenden gestärkt. Der würdevolle Umgang mit den Menschen war ihr ein Herzensanliegen.
Neben der Sterbebegleitung hat Hildegard das Trauercafe mitbegründet und viele Jahre lang organisiert. Sie hat immer den Kontakt zu Menschen gesucht und für eine gute Vernetzung der Hospizarbeit im Kreis Coesfeld gesorgt. 

Zusätzlich unterstützte sie den Verein organisatorisch durch ihre langjährige engagierte Mitarbeit im Vorstand.
Wir alle werden ihre Menschenfreude, ihre Warmherzigkeit und ihre Weisheit vermissen. Hildegard, wir werden dich nicht vergessen und dich in ehrendem Andenken bewahren. 

Monika Henn † 

Nach einer schweren Krankheit habe ich erfahren, dass Veränderungen, Abschiede und auch das Sterben zum Leben dazu gehören. 

Wir sehnen uns alle nach Liebe, Freundschaft, Akzeptanz und Aufmerksamkeit - bis zuletzt. In der Hospizbewegung habe ich eine Aufgabe gefunden, Zeit zu schenken - Zuwendung, Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Trost , Verständnis und auch Lachen. 

Ganz nach Cicely Saunders:
Nicht dem Leben mehr Tage hinzufügen sondern den Tagen mehr Leben. 

Trotz eigener Erkrankung hat sich Monika Henn sowohl in der Sterbebegleitung als auch im Projekt "Hospiz macht Schule" viele Jahre ehrenamtlich engagiert. 

Mit ihrer bescheidenen, einfühlsamen und zurückhaltenden Art hat sie uns sehr beeindruckt und berührt. Am 11. November 2019 ist sie im Hospiz Anna Katharina in Dülmen verstorben. Wir sind dankbar, dass wir sie kennenlernen und ein Teil des Weges mit ihr gehen konnten. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie. 

Karl-Heinz Bode †

Bei dem Besuch eines Hospizes im Sauerland mit dem Vorstand des Heilig-Geist-Stiftes Dülmen ist mir die liebevolle Betreuung eines Gastes in diesem Haus besonders aufgefallen. Der Umgang mit diesem Mann, der nur noch wenige Tage zu leben hatte, und sein glückliches Lächeln haben mich so berührt, dass ich spontan gesagt habe: "Wenn sich in Dülmen eine Hospizgruppe bildet, bin ich sofort dabei." Dies war meine Motivation für den Beitritt und die Mitarbeit in der Ambulanten  Hospizbewegung Dülmen e.V.

Schon als Gründungsmitglied hat sich Karl-Heinz Bode für die Hospizbewegung engagiert. Als Vorstandsmitglied und Kassenwart hat er die Finanzen des Vereins viele Jahre lang überwacht. Ein weiteres Betätigungsfeld war für ihn die Mitwirkung in der Öffentlichkeitsarbeit. An vorderster Front hat er sich oftmals (bei Wind und Wetter) beteiligt, wenn der Info-Stand an den Markttagen die Anliegen des Vereins in den Alltag brachte. Seine Orts- und Sachkenntnis haben dem Hospizanliegen in Dülmen viele Türen geöffnet und zu dem heutigen Ansehen in der Öffenlichkeit beigetragen. Daß er seine letzten Tage im Hospiz Anna Katharina verbringen konnte, hat nach langer Krankheit viel zur inneren Ruhe vor seiner Sterbestunde beigetragen. Er verstarb dort am 7. August 2019. Karl-Heinz, Ruhe in Frieden.

Erika Kerkeling

Seit 1999 war Erika Kerkeling viele Jahre lang als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Sterbebegleitung für die Ambulante Hospizbewegung in Dülmen tätig.
Sie war geprägt durch eine tiefe Religiösität und einen ausgeprägten Familiensinn.
Mit dieser Überzeugung hat sie vielen schwer kranken Menschen und ihren Familien Trost und Halt gegeben. Sie war eine wahre Begleiterin in schwerer Zeit.
Wir sind dankbar, dass wir mit Erika einen verlässlichen und sensiblen Menschen kennen lernen durften. Sie hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Mitmenschen.
Aufgrund ihrer eigenen schweren Erkrankung konnte Erika ihr ehrenamtliches Engagement zuletzt nicht mehr wahrnehmen. Sie verstarb am 7. April 2017.
Ihr Tod reißt eine Lücke in unseren Kreis.
Unsere Gedanken sind bei ihrem Ehemann und Ihrer Familie.
Wir werden Erika ein ehrendes Andenken bewahren.

 
 

Agnes Miloradovich †

Mit dem Tod bin ich sehr früh in Berührung gekommen. Unsere Mutter starb, als meine älteste Schwester 10 Jahre, ich 9 Jahre und das jüngste von uns lebenden Kindern 1 Jahr alt war.
Verantwortung kam auf uns zu. Nach meiner Heirat, als ich selbst drei kleine Kinder hatte, pflegte ich meine Schwiegermutter in Paris, natürlich mit Hilfe, bis zu ihrem Tod.
In unserer Zeit in Brüssel kümmerte ich mich im Hospital St. Pierre 3 Jahre um Aidskranke, die interessanteste Zeit meines Lebens, im Malteserhilfsdienst.
In Dülmen schließlich als Pensionäre angekommen, wurde mein Mann immer kränker, eine eigenartige Demenz, bis er uns 2008 verließ. Jetzt ruht er auf dem Friedhof Karthaus - das war's - zunächst.
Plötzlich alleinstehend riet mir meine jüngste Tochter dann zu einer Beschäftigung, bei der ich anderen Menschen helfen könne und machte mich auf die Hospizbewegung aufmerksam.
Nach einem Vorbereitungskurs bin ich nun hier und möchte mich insbesondere mit meinen Sprachkenntnissen in Französisch, Englisch, Russisch und "Bayrisch" in die Hospizarbeit einbringen.

Die Begleitung schwer erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen waren ihr ein grosses Anliegen, bis sie am 3. Januar 2014 plötzlich und unerwartet verstarb.
Wir werden ihr Engagement und ihre liebevolle, humorvolle Art in dankbarer Erinnerung halten.