Sterben, Tod und Trauer sind ein Teil des Lebens, aber die Fähigkeit, es als solches anzunehmen, ist vielen Menschen heute verloren gegangen. Deshalb bietet die Hospizbewegung ihnen Begleitung durch ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter*innen an, unabhängig von Nationalität oder Konfession.
© M.Dreike
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In der Sterbebegleitung kümmern
sich unsere Mitarbeiter*innen um die Person und/oder um deren Familie und
bieten dort ihre Hilfe an. Eine Hilfe, die manchmal nur wenige Tage andauert,
es gibt aber auch Einsätze von Monaten oder Jahren.
Die Angehörigen eines Sterbenden erleben diese Zeit oftmals als völlig
orientierungslos. Selbst wenn eine lange Krankheit den Weg zeichnete, ist die
Gewissheit des nahen Todes in so vielen Fällen kaum in Worte zu fassen. Wir sind auch für die Angehörigen da.
Mitunter wissen die Betroffenen gar nicht, welche Unterstützungen sie in ihrer
Situation über das kostenlose Hospizangebot hinaus nutzen können. Hier hilft
das „Palliativnetz Kreis Coesfeld e.V.“, bestehend aus Palliativärzten, Pflegediensten, Sanitätshäusern und vielen mehr, die auf kurzen Dienstwegen
mitunter innerhalb weniger Stunden völlig neue Möglichkeiten schaffen, um in
der letzten Lebensphase unterstützend zur Seite zu stehen. Welche Institutionen
hier ergänzend tätig werden können ist ebenfalls Thema des Erstbesuchs.
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Die Dichterin Mascha Kaléko formulierte es einmal
so: „Den eignen Tod, den stirbt man nur. Doch mit dem Tod der andern muss man
leben“. Es ist bemerkenswert leicht formuliert, was im Leben mitunter kaum
auszuhalten ist.
Wie soll die Witwe nach 45 glücklichen Ehejahren den Verlust des so geliebten
Partners verarbeiten?
Wie kann eine Mutter den Tod ihres Kindes überleben?
Wir haben auf keine dieser Fragen eine wirklich entlastende Antwort, außer
vielleicht die, dass Trauer so unterschiedlich ist wie die Menschen selbst.
Trauer ist natürlich und ist zugleich ein Prozess, der nicht mit einem
endgültigen Abschluss quittiert wird, sondern der ein Leben lang seinen Platz
einnimmt. In dieser Trauer fühlen sich viele Menschen machtlos, ohnmächtig,
ziellos. Aus diesem Grund haben wir zahlreiche Angebote geschaffen, in denen
sich die Trauernden einfinden können. Vorsichtig und bei Bedarf auch begleitet.
Das Leben mit der Trauer ist ein anderes – wir wollen Sie dabei begleiten.
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Wenn ein Kind lebensverkürzend oder sehr schwer erkrankt ist, wird
dies für viele Familien eine erhebliche Belastung im Alltag darstellen. Mit
ausgebildeten Familienbegleitern/innen stehen wir diesen Familien zur Seite und
unterstützen sie dort, wo Hilfe gerade am nötigsten ist.
Manchen Familien tut es vielleicht gut, einem Menschen mit offenen
Ohren zu begegnen, der einfach nur zuhört. Vielleicht ist auch jemand
sportliches gefragt, der mit dem Bruder des erkrankten Kindes Fußball spielt.
Möglicherweise sucht die Familie auch jemanden, der einmal in der Woche für das
erkrankte Kind da ist und ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt.
Im
Kreis Coesfeld hat sich innerhalb der ambulanten Hospizdienste eine Gruppe
ehrenamtlicher Trauer- und Sterbebegleiterinnen im Bereich der ambulanten
Kinderhospizarbeit weitergebildet. Diese Gruppe bietet innerhalb dieses
Netzwerkes überörtlich die Begleitung und Unterstützung der betroffenen
Familien an. Dabei entsprechen sie der Rahmenvereinbarung nach
§39a Abs. 2 Satz 8 SGB V.
Wir begleiten Familien, in denen ein Kind, Jugendlicher oder
junger Erwachsener lebensverkürzend oder schwer erkrankt ist.
Wir begleiten die Familien auf dem langen Weg der Erkrankung, von Beginn der
Diagnose bis über den Tod hinaus.
Wir machen es uns zum Ziel, Hilfe, Ermutigung und Unterstützung in dieser
schwierigen Lebensphase zu geben.
Wir
möchten für diese Familien da sein und ihnen eine Stütze im Alltag sein.
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Trauernde Kinder und Jugendliche
erfahren bei uns besondere Aufmerksamkeit in einer eigenen Gruppe.
Die belastenden Einflüsse durch den Verlust
eines Geschwister- oder Elternteils, noch dazu die Verhaltensregeln
während der Pandemie, erfordern eine individuelle feinfühlige Ansprache.
Ausgewählte kreative Beschäftigung und angepasste Themenrunden sollen diese
Gruppe aufmuntern und aus stiller abgekapselter Trauer herausholen. Auch hier
wird im Einzelgespräch auf die jeweils besondere Situation eingegangen.
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Trauer braucht Zeit.
Trauer braucht Raum und Orte.
Trauer braucht Mut, sich dem Geschehenen zu stellen und auch neue Erfahrungen
zu machen
Trauer braucht das Miteinander – das Gespräch, die Gemeinschaft.
Sie haben einen geliebten Menschen verloren haben und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Es gibt Tage, die erträglich sind, dann wieder Tage, die Sie kaum ertragen können. Beides gehört zur Trauer und ist ein natürlicher Prozess. Trauernde Menschen sollen und dürfen sich Zeit nehmen, ihre Trauer zu leben. Häufig hilft der Austausch mit anderen betroffenen Menschen
Das Trauercafé ist ein Ort, an dem Trauernde bei einem kleinen Frühstück sich mit erfahrenen Trauerbegleiter*innen sowie mit anderen Betroffenen über ihre Trauer austauschen können.
Das Trauercafe findet am 2. Sonntag im Monat statt
Weitere Beratung erhalten Sie unter der
Telefonnummer 0171 8925199
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Hierbei handelt es sich um drei Projekttage an Grundschulen. Durchgeführt werden diese Projekttage von zuvor befähigten ehrenamtlichen Hospizlern in 4ten Klassen. Es geht grundsätzlich darum, zu vermitteln, dass Leben und Sterben miteinander untrennbar verbunden sind. Auf sehr behutsame Weise wird den Kindern das Thema nähergebracht. In der Projektwoche wird über das Werden und Vergehen gesprochen, über Krankheit und Tod, über das Traurigsein und über das Trösten. In den Projekttagen wird überwiegend in Kleingruppen gearbeitet. So können die Kinder in den Gruppen ausreichend zu Wort kommen und ihre Fragen in diesem geschützten Rahmen stellen. Die Themen werden den Kindern mit Ritualen, Geschichten, Bilderbüchern und Filmausschnitten nahegebracht. Es entstehen Collagen und Pantomimen. Fantasiereisen, Meditationen sowie der Umgang mit Farben und Musik ergänzen das konkrete Handeln der Kinder.
Ansprechpartner
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Der
Weg soll erfahrbar machen, dass der Boden, der durch ihren Verlust als entzogen
empfunden wird, wieder begehbar und tragfähig werden kann.
Wir Mitarbeiter*innen vom Ambulanten Hospiz wollen ein Stück des Weges
gemeinsam mit Ihnen gehen und offen sein für: Die Natur als Kraftquelle, zuhören und schweigen,
Gedanken laufen lassen, sich austauschen mit gleichgesinnten. Mut machen.
Wir treffen uns an jedem dritten Sonntag für einen ca. zweistündigen
Spaziergang.
Zeit: 10:00 bis 12:00 Uhr
Treffpunkt Parkplatz am Sportplatz Hausdülmen
Zufahrt über Sandstrasse, 48249 Dülmen
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
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